lass jubelnd dich grüßen, Heimatbilder

Ausstellung in der Galerie der Stadt Salzburg im Mirabellgarten,

Hiltrud Oman, 2001

Der in Wien lebende Salzburger Maler Markus Krön zeigt in der Galerie der Stadt Salzburg eine umfassende Serie von „Heimatbildern“. Groß- und kleinformatige Gemälde mögen im ersten Moment an den Blick auf nahe und ferne Landschaften durch entsprechende Kameraeinstellungen erinnern. Allerdings haben sie mit dem heute vieldiskutierten Foto-Diskurs in der Malerei nur periphär zu tun.

Krön hält Eindrücke fest, in denen Schönheit, raue Ursprünglichkeit und Stille der Natur widergespiegelt werden. Wesentlich dabei sind Spuren und Zeichen des Menschen, die er in Form von Architekturen in die Landschaft setzt. Erst dadurch erhält ein Landstrich seinen zeitgemäßen Charakter. Dies hat aber zur Folge, daß die geologischen und klimatischen Vorbedingungen eines ins Auge gefassten irdenen Flecks in den Hintergrund gedrängt werden und der romatisierende Aspekt , der auf ein Urverständnis von Natur zurückgeht, entfällt.

Der Maler bringt seiner Heimatstadt und ihrer Umgebung ein warmes Gefühl entgegen, wobei er sich weder zu ihrer Idealisierung noch zu Grenzziehungen zwischen Natur und Zivilisation hinreißen lässt. Markus Kröns Bergbilder zeugen davon, daß er die Alpenromantik nicht unbedingt verherrlicht; andererseits verstehen sich aber eine Reihe von Ansichtsbildern auch nicht als Anklagen über etwaige bautechnische Verunstaltungen der ohnehin vom Menschen ihres Ursprungs enthobenen Landschaft. Wie nüchtern er davon Notiz nimmt, das erklären teils das kühl gehaltene Kolorit, teils auch das Zurücknehmen seiner malerischen Handschrift.

Auf ganz ehrliche Weise scheut er nicht einmal davor zurück, einen Landschaftsausschnitt von der Straße oder direkt vom Auto aus ins Visier zu nehmen. Doch selbst von diesem – für viele ein zu verwerfender – Standpunkt, vermag der Maler Krön, hier in der Rolle des Ich-Erzählers, jenen einen Augenblick der Stille, des Träumerischen, des Sehnsüchtigen einzufangen; den bestimmten Moment, der einen meist dann überkommt, wenn man in der Heimat mit den Augen des bereits Distanzierten umherkurvt und mit vertrauter Vergangenheit und bewußt anders gewählter Gegenwart Frieden schließt.